Hintergrund
Die ersten Formen des Systems Mapping lassen sich bis in die 1950er und 1960er Jahre zurückverfolgen, als Forscher wie Jay Forrester und Donella Meadows begannen, Diagramme zur Modellierung komplexer Systeme einzusetzen. Seitdem hat sich die Methodik des Systems Mapping ständig weiterentwickelt und neue Techniken und Ansätze wurden von Forschern und Praktikern in Bereichen wie der Wirtschaft, dem Gesundheitswesen und der Politik entwickelt. Heute wird das Systems Mapping in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt, von der strategischen Planung und dem Organisationsdesign bis hin zum Umweltmanagement und dem sozialen Wandel.
How to make toast

Tom Wujec, ein Designer, Autor und Berater, hat eine einfache Übung entwickelt, die das System-Mapping auf leichte und einfache Weise erklärt. Bevor du dich mit komplexeren Systemen beschäftigst (siehe unten), kannst du damit beginnen, “zu zeichnen, wie man Toast macht”.
Tom Wujec erklärt die Übung auf seiner Website drawtoast.com:
- Bitte die Leute, auf einem Blatt Papier aufzumalen, wie man Toast macht.
- Nach ein paar Minuten bittest du sie, ihre Zeichnungen miteinander zu teilen. Bitte sie, Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu erkennen. Wie könnte eine Kombination aus verschiedenen Zeichnungen von verschiedenen Personen die Zeichnungen besser machen?
Wenn du diese Übung nutzt, um die Zuhörer/innen in das System-Mapping einzuführen, ist es sinnvoll, sich den TED-Talk von Tom Wujec anzusehen. Darin reflektiert er über die Nützlichkeit der ko-kreativen Erstellung solcher Karten. Das kann eine gute Aufwärmübung oder der Einstieg in eine Mapping-Übung für ein wichtigeres Problem sein. .
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Die folgende Anleitung beschreibt eine sehr vereinfachte Version einer Systems Map. Wir glauben, dass bereits diese vereinfachte Version dir und deinem Team helfen wird. Wenn du an einer fortgeschritteneren Beschreibung interessiert bist, fang mit dem Video unten an.
- Das erste, worüber du nachdenken musst, ist die Frage. Welche Art von System willst du abbilden? Die Fragen können technischer Natur sein, wie z. B.: Wie sieht unsere aktuelle IT-Landschaft aus? Du kannst nach Stakeholdern fragen (siehe auch Stakeholder-Map) oder die Fragen können auch breiter gefasst sein wie: “Welche Vision wollen wir erreichen?”
- Sobald du die aktivierende Frage klar definiert hast, bitte die Teilnehmer/innen, die wichtigsten Komponenten des Systems zu identifizieren, das ihr abbilden wollt. Diese Komponenten können Menschen, Organisationen, Prozesse, Ressourcen oder alles andere sein, was in dem System eine Rolle spielt.
- Sobald du die Komponenten identifiziert hast, kannst du beginnen, die Beziehungen zwischen ihnen darzustellen. Das kannst du ganz einfach tun, indem du Pfeile und Linien einfügst. Weiter unten findest du auch eine ausgefeiltere Methode.
- Sobald du die Beziehungen zwischen den verschiedenen Komponenten aufgezeigt hast, kannst du die Systemkarte nutzen, um das System als Ganzes zu analysieren. Du kannst nach Mustern oder Trends in den Beziehungen suchen, Bereiche des Systems identifizieren, die besonders anfällig oder problematisch sind, oder nach Möglichkeiten suchen, das System zu optimieren, um bestimmte Ziele zu erreichen.
Optional
In einer ausgefeilteren Version einer Systems Map kann es verschiedene Arten von Beziehungen geben, die du erfassen möchtest: Kausalbeziehungen, Rückkopplungsschleifen oder andere Formen von Abhängigkeiten.
Um diese detaillierter abzubilden, kannst du verschiedene Arten von Pfeilen, Linien oder Symbolen verwenden, um die Art der Beziehung zwischen den verschiedenen Komponenten anzuzeigen. Zum Beispiel,
- Du könntest eine gerade Linie verwenden, um eine einfache kausale Beziehung zwischen zwei Komponenten anzuzeigen, bei der eine Komponente eine andere direkt beeinflusst.
- Du könntest eine Schleife verwenden, um eine Rückkopplung anzuzeigen, bei der Veränderungen in einer Komponente Veränderungen in einer anderen Komponente bewirken können, die sich wiederum auf die ursprüngliche Komponente auswirken können.
- Du kannst eine gepunktete Linie verwenden, um eine schwache oder indirekte Beziehung anzuzeigen,
- oder eine dicke Linie, um eine starke oder besonders wichtige Beziehung anzuzeigen.
Eine erweiterte Beschreibung
Das Systems Innovation Network hat eine riesige Datenbank mit Inhalten zum Thema systemisches Denken geschaffen.
Zusätzliche Ressourcen
Tom Wujec hat in der Corona-Zeit einen sehr guten längeren Vortrag über das Lösen komplexer Probleme (auch “wicked problems” genannt) gehalten: Tom Wujec: Decision Making at Scale With Wicked Problem Solving
Leyla Acaroglu: Tools for Systems Thinkers: Systems Mapping. In medium: disruptive design, 2017.
RELATED METHODS
Affinity ClusteringProcess Mapping
Customer oder User Journey Map
Stakeholder-Map
Mit Whiteboards arbeiten